Herzsportgruppen für Kinder und JEMAH´s

Neue Kinderherzsportgruppe gestartet!

Am Freitag, 25.4. 2015 startete eine neue Kinderherzsportgruppe für 6- bis 12-Jährige. Es kamen sieben herzkranke Kinder, die nach Überwindung der anfänglichen Scheu schnell Kontakt zueinander fanden und viel Freude an der gemeinsamen Bewegung hatten.

Für die Eltern besteht die Möglichkeit zum Austausch mit anderen betroffenen Eltern (die schöne Cafeteria der Trainerakademie liegt gleich in der Nähe), oder zu eigener sportlicher Betätigung (Trainingsgeräte für Erwachsene gleich vor dem Eingangsbereich, Walken, Joggen durch den schönen Stadtwald).

Die Gruppe findet fortlaufend freitags von 16 bis 17:30 Uhr in Halle 8 der Deutschen Sporthochschule statt. Neue Kinder können jederzeit aufgenommen werden.

Dazu ist der letzte Arztbrief sowie eine Spiroergometrie-Untersuchung nötig. Bitte vorher kurz anmelden bei Elisabeth Sticker (e.sticker@web.de).

 

Kölner Kinderherzsportgruppen

Ein Bericht von Dipl. Psychologin Prof. Dr. Elisabeth Sticker

 

Herzkranke Kinder können häufig nur eingeschränkte Bewegungserfahrungen machen und sind dadurch in ihrer motorischen und psychosozialen Entwicklung bedroht. Ursache dafür können  häufige Krankenhausaufenthalte und Überbehütungstendenzen seitens ihrer Umgebung sein. Sportliche Kompetenz ist heutzutage aber besonders für Kinder und Jugendliche, und hier vor allem für Jungen sehr wesentlich für die Position in der Gleichaltrigengruppe. Ob das in dem Maße gerechtfertigt ist, sei einmal dahingestellt, aber man kann dieses Faktum so leicht nicht außer Kraft setzen. So wird eine „Sportskanone“ von den KlassenkammeradInnen wesentlich stärker anerkannt, als ein „unsportlicher Stubenhocker“.

 

Es ist eine sehr schmerzliche Erfahrung, wenn man z.B. bei Ballspielen immer als letzter in die Mannschaft gewählt wird, weil man da nicht so gut mithalten kann. Ebenso schmerzlich ist es, wenn man beim Sport nicht uneingeschränkt teilnehmen und bei manchen Übungen nur von der Bank aus zusehen kann. Genau dies sind aber die Erfahrungen, die herzkranke Kinder leider häufig machen müssen. Bei ungeschicktem und verständnislosem Verhalten der Umgebung kann daraus ein Gefühl der Ausgrenzung im ganzen sozialen Bereich resultieren.

 

Im Rahmen des Kölner Modellprojektes „Sport mit herzkranken Kindern“ haben wir von 1994 bis 2001 in sechs Gruppen mit insgesamt 76 Kindern die Erfahrung gemacht, dass in speziellen Kinderherzsportgruppen motorische Defizite (insbesondere der Körperkoordination) und Probleme im psychosozialem Bereich vermindert werden können. Das Training hat in keinem Fall zu einer Verschlechterung der Herz-Kreislaufsituation geführt, hingegen zeigt sich teilweise eine Tendenz zur Ökonomisierung der Herz-Kreislauf-Funktion, d.h. das Herz braucht bei gleicher Belastung weniger zu arbeiten.

 

Auch die Eltern profitieren davon, wenn sie sehen, wie intensiv sich ihr herzkrankes Kind unbeschadet bewegen kann.

 

Die Idee der Kinderherzsportgruppen wurde mittlerweile in ca. zwanzig Städten in Deutschland verwirklicht. Link à http://www.bvhk.de/index.php?id=353

Begonnen hatte man mit Jugendlichen, um mit fortschreitender Erfahrung und Erkenntnis diese Angebote auch auf Grundschul- und Vorschulkinder auszuweiten. Diese Sportgruppen werden nicht nur von erfahrenen Sportlehrern sondern auch immer von einem Arzt betreut.

 

Die Broschüre „Sport macht stark“ soll speziell Lehrkräften Informationen über die besondere Situation von Herzkindern im Sportunterricht vermitteln. Link -à http://www.bvhk.de/index.php?id=49

 

Weitere Informationen bei:

Dipl. Psych. Prof. Dr. Elisabeth Sticker,

Bergstr. 75, 50739 Köln, E-Mail: e.sticker@uni-koeln.de

 

 

Sportangebot für junge Menschen (ab 16 Jahre) mit angeborenem Herzfehler

Sport ist sehr wichtig und kann das Wohlbefinden deutlich erhöhen, auch wenn man einen angeborenen Herzfehler hat. Dies wurde kürzlich wieder in einer großen Studie des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler an 770 Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler bestätigt. (http://www.kompetenznetz-ahf.de/newsletter/kompetenznetz-mitteilungen-nr-01-2011/#c3448).

In Köln gibt es an der Deutschen Sporthochschule schon seit 1994 Kinderherzsportgruppen. Nun ist im Januar 2013 ein Sportangebot für junge Damen mit angeborenem Herzfehler gestartet. Das Training findet zunächst bis zu den Sommerferien jeweils mittwochs von 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr im Institutsgebäude der Sporthochschule statt (Trainingsraum 11. Etage). Jeder Termin beinhaltet ein Aufwärmprogramm, ein individuell dosiertes Fahrrad­ergometertraining und Entspannungsübungen.

Wir würden uns sehr über weitere TeilnehmerInnen freuen.

Vor dem Start müsste – sofern in den letzten Monaten nicht erfolgt – eine Eingangs-Belastungsuntersuchung an der Klinik und Poliklinik für Kinderkardiologie stattfinden. Bitte dazu per Mail einen Termin mit Dr. Udo Woelki (dr_med_udo_woelki@yahoo.de) vereinbaren und den letzten Arztbrief und eine Überweisung zu dieser Untersuchung mitbringen.

Wir freuen uns sehr auf weitere Anmeldungen (an e.sticker@web.de).

 Elisabeth Sticker

Zur Zeit (Mai 2014)

findet das Training jeweils

dienstags von 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr

im Institutsgebäude

der Sporthochschule statt.

(Trainingsraum 11. Etage)

Melanie Anheier gehört zu den jungen Frauen, die dieses Sportangebot wahrnehmen. Hier schildert sie die bisherigen Abläufe.

Die Sportstunde besteht immer aus zwei Abschnitten. Sie beginnt mit einem Training auf dem Fahrradergometer. Die Trainingsintensität wird für jeden individuell eingestellt und der persönlichen Leistungsfähigkeit angepasst.

Der zweite Teil der Sportstunde wird jede Woche anders gestaltet. In der ersten Woche haben wir ein Koordinationstraining und in der zweiten Woche ein Muskelaufbautraining mit dem Theraband gemacht.

Genau wie bei dem Fahrradergometer-Training geht es auch hier nicht darum, sportliche Höchstleistungen zu erbringen, sondern darum, unter Gleichgesinnten in entspannter Atmosphäre ohne Konkurrenzgedanken und Leistungsdruck was für den Körper zu tun so wie Kraft und Ausdauer zu steigern.

Zurzeit sind wir zu viert; wer noch Interesse hat, kann gerne noch dazu stoßen. Bei uns sind alle jungen oder jung gebliebenen Frauen mit angeborenem Herzfehler, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen, herzlich willkommen.